Prüfungsangst ablegen, befreit beim WT starten
Hast du Prüfungsangst? Dann wird dir dieser Artikel helfen und wisse vorab: du bist nicht allein damit.
Die Nervosität beim Starten bei einem Workingtest ist keine Seltenheit, sondern gehört fast schon zum Standard. Es ist, als würde man mit dem Startgeld dafür bezahlen sich wieder einmal so richtig schlecht zu fühlen. Übelkeit, schlechte Laune, Frustration, Versagensangst ... nur einige Punkte, die Prüfungsangst mit sich bringt. Dabei weiß jeder mit Prüfungsangst: hier handelt es sich nur! um ein selbstgewähltes Hobby. Und dabei kann starten auf einem WT so schön sein: zusammentreffen mit Gleichgesinnten, der Austausch, die gesammelten Erfahrungen, in der Natur seine Zeit gemeinsam mit seinem Hund zu verbringen. Was ein Highlight - wären da nicht die Richter und eben diese 5 Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Es könnte ein schöner Tag werden. Wenn nicht...
- Einem das Blut in den Adern stockte bereits bei der Anmeldung
- Die Lust auf nervenberuhigende Mittel (Alkohol und Zigarretten) steigt
- Das Herz doppelt so schnell pocht
- Die Wahrnehmung sich übersteigert
Jeder Mensch reagiert unter "Stress" anders und das ist, was Nervosität oder Prüfungsangst anders ausgedrückt ist.
Der eine wird immer langsamer, schweigsam und kehrt sich (gefühlt zum Sterben ?) nach innen. Der andere übertönt seine Nervosität mit lautem Trara, Redeüberfluss und ist hibbelig. Beim Hunde-führen in der ersten Aufgabe gleicht das, mit dem Hund zur Aufgabe gehen einer Steinigung und wenn die Aufgabe vorbei ist, haben diese Teilnehmer meist nicht sehr viel mitbekommen. Wie könnten sie auch, sie waren ja mit Nervössein beschäftigt.
Bekannte Formen von Prüfungsangst sind
- trockener Gaumen
- feuchte Hände
- flaues Magengefühl bis hin zur Übelkeit
- ständiger Toilettendrang
- Hirnleere
Aussagen von Teilnehmern mit Prüfungsangst nach der ersten Aufgabe sind:
- ich hatte die Aufgabe anders verstanden
- ach, ich war noch gar nicht freigegeben?
- aber ich sollte doch zuerst dahin schicken ...
Das Phänomen Prüfungsangst
Viele wissen gar nicht, dass sie Prüfungsangst haben andere wiederum nur zu gut: Die Angst geprüft zu werden. Dass es dieses Phänomen gibt, ist unbestritten. Die Frage ist, warum tut man nichts dagegen. Wir haben einen Versuch gestartet. Bei einem Trainingsworkingtest haben wir allen Teilnehmern angeboten - sollten sie Prüfungsangst haben - mit einem Coach dagegen anzugehen. Wir wußten von anderen Events, dass von den angemeldeten 50 Teilnehmern circa 45 massive Probleme mit Nervosität hatten. Jetzt die Frage, wieviele haben von dem kostenlosen Angebot Gebrauch gemacht?
Prüfungsangst zu beseitigen gleicht einem heiligen Sakral
Keiner. Nicht einmal nachgefragt. Nun kann man denken, dass diejenigen mit Prüfungsangst diese ins Herz geschlossen haben und gar nicht mehr loswerden wollen? Doch der Gedanke täuscht. Über etwas keine Kontrolle zu haben, ist nichts, was man länger haben möchte. Es sei denn, man sitzt in einer Achterbahn - dann ist der Kontrollverlust gewollt - dann hat man genau für dieses Gefühl bezahlt.
Ein Fussballer, der das Tor nicht trifft, der vor dem leeren Kasten versagt, wird sich schnell Hilfe holen, schließlich geht es um seinen Job. Der Manager, der vor seinen Angestellten keine Rede halten kann, wird sich schnell Hilfe holen, denn es geht um sein Standing vor der Belegschaft. Der Schauspieler, der Bühnenangst hat, trinkt entweder oder begibt sich in professionelle Hilfe. Künstler nehmen oft seltsame Wege.
Was heißt das jetzt für dich?
Der Fussballer und der Manager, sie beide wissen bereits: Nervosität entsteht in einem selbst und es gibt jemanden der helfen kann diese Situation besser zu meistern. Die Berufsgruppe der Sportler und Mangager greift sehr schnell zu einem Coach. In diesem Umfeld ist es "schick" und ganz normal sich Hilfe zu holen. Das bedeutet, beide werden aktiv und tun etwas gegen ihre Nervosität.
Der Künstler könnte deshalb so eigen sein, weil er denkt Nervosität gehörte zu seinem Künstlerdasein, denn wer wäre er ohne diese? Manchmal ist die Bühnenangst am Ende sogar die beste Ausrede für übermäßigen Alkoholkonsum.
Jemand, der in seinem Hobby versagt, nimmt dies oft hin, weil, es ja nur ein Hobby ist - weit gefehlt. Nervosität und Prüfungsangst treten meist nicht nur an einer Stelle auf, sondern an mehreren. Das heißt wiederum - wirkt man dem an einer Stelle dem entgegen, schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Genial. Du kannst also aktiv dagegen etwas unternehmen. Prüfungsangst ist heilbar oder wem das zu groß ist: Prüfungsangst ist veränderbar.
Warum viele in Prüfungsangst stecken bleiben.
Um gegen Prüfungsangst anzugehen, braucht es vor allem eines: die Einsicht, dass man eine hat und weiter, dass man sie nicht haben will. Ohne diese beiden Komponenten wird es schwer diese wieder loszuwerden. Wie immer im Leben muss man den ersten Schritt machen. Man muss aktiv werden. Nun habe ich weiter oben im Artikel den damaligen Workingtest mit der Möglichkeit zur Hilfe angesprochen und auch, dass kein einziger diese Hilfe in Anspruch genommen hat, warum nicht?
- Über Prüfungsangst zu sprechen ist nicht einfach
- Sich Hilfe zu nehmen fällt vielen schwer, man schämt sich
- Manch einer weiß gar nicht, dass es Hilfe dafür gibt
- Man glaubt nicht, dass man dagegen etwas tun kann
Wie entsteht Prüfungsangst?
Prüfungstangst entsteht in einem selbst. In unserem Gehirn sorgen schnell abgespulte Filmsequenzen für den nötigen Impuls um den Vorgan "Nervössein" zu starten. Was ich dabei am krassesten finde, dieses Nervös-sein-Gefühl ähnelt sich vom Gefühl her dem sich nervös-sein wenn man sich auf etwas freut oder wenn man verliebt ist, enorm. Stellt sich mir die Frage, wann bewertet man das eine Gefühl als positiv und wann das andere als negativ? Es muss also etwas in uns geben, dass diese beiden Gefühle in ihrer Aussage klar voneinander trennt.
Wenn einem das Starten nicht freut, kann man bereits von Prüfungsangst sprechen.
Der Schlüssel: was kann alles passieren?
Prüfungsangst pointet auf die Folgen, was passieren könnte. Die schnellen Filmsequenzen, die das Gehirn vor unserem inneren Auge ablaufen lässt, geben alle Ängste wieder: Versagen, Aufgeben, Verlust, verlieren, sich blamieren.... Der Sportler, wie der Manager, der Künstler und auch man selbst.
Alle haben ein und die selbe Angst: Angst zu versagen mit den eventuell dazu kommenden Folgen (zumindest in der Vorstellung von jemanden mit Prüfungsangst). Der Sportler verliert Ruhm und Ehre, die Fans werden sich von ihm abwenden... ja sogar ausbuhen. Der Manager verliert seinen starken Ruf, keiner wird mehr auf ihn hören und ihm Folge leisten. Der Künstler? Tja, der hat es gut. Er ist Künstler. Ihm wird man vieles verzeihen, aber auch er denkt: die besten Rollen wird er nie bekommen.
Der Starter an einem Workingtest? Was könnte den denn so stören, dass sich Prüfungsangst hier lohnt, bei einem Hobby? Nur um es auch einmal geschrieben zu haben, manch einer hat auch Angst vor Erfolgen.... nicht nur für Misserfolge lohnt sich Prüfungsangst zu haben... Wer wird man sein wenn man gewinnt? Was denken die anderen über einen? Was wird man über den Hund sagen?
Meistens kann man Menschen mit Prüfungsangst schon an ihrer Sprache erkennen, denn sie sagen Sätze wie:
- ich bin nur zum Spaß hier
- man hätte keine Zeit zum Üben gehabt
- man startet zum ersten Mal
- man erwartet sich nichts
- durchkommen reicht
Alles Beschwichtigungen damit von Anfang an kein Druck aufgebaut wird und das innere Angstsystem runterfahren kann... tut es aber in den seltesten Fällen, denn es weiß, das ist gelogen. Ich gehe sogar einen Schritt weiter - jemand mit diesen Sätzen wird sich in der Aufgabe weniger konzentrieren und auch nicht auf den Moment fokussieren, denn wer würde sich denn selbst belügen wolllen und am Ende gar glänzen?
Was wir uns vorsagen gleicht einem "inbettet command" - wir geben die Richtung für unser Tun vor.. Und nicht dass es schon reichen würde, dass man sich selbst negativ beeinflusst, feinfühlige Hunde werden ebenfalls unsicher werden und an diesem Tag Dinge tun, die sie vielleicht schon lange Zeit nicht mehr oder noch nie gemacht haben. Bingo - der Kreislauf beginnt.
Woher Prüfungsangst kommt, bleibt zu klären. Nennen wir es mal in der Kürze "Angst vor Leistungsdruck oder damit negativ gemachte Erfahrungen". Frauen neigen besonders schnell zu einer demütigen Haltung, Männer schaffen (Dank ihres Testesterons) einen Übersprung in die andere Richtung. Sie posen noch mehr Männlichkeit damit erst gar keiner auf die Idee kommen könnte, hier läge etwas im argen.
Egal wie und warum, interessant ist doch nur die eine Frage, wie bekomme ich es wieder weg?
Zusammengefasst: Warum man gegen Prüfungsangst aktiv werden sollte
Prüfungsangst spornt selten an, sondern verhindert Leistung. Das Gehirn ist mit Ausreden und Panik beschäftigt. Da kann es weder schnell reagieren noch gute Strategien planen. Auf einem Workingtest braucht man vorallem:
- schnelle Entscheidungen
- klare Regeln
- einen Plan
- Entspanntheit
- klare Sicht der Dinge
Diese Fähigkeiten werden durch Prüfungsangst unterdrückt. Deshalb, um einen Workingtest entspannt und in einem guten Zustand zu erleben, ist es notwendig auch entspannt zu bleiben und stopp, damit ist nicht das kleine Nervenkitzelgefühl gemeint, das man auch beim Pokern hat. Eine gewisse Aufregung ist erlaubt - diese spornt sogar an, denn sie erinnert an das Gefühl der Vorfreude. Das Gehirn kann diesen Zustand nicht unterscheiden und wird sich angespornt fühlen. Deshalb ist es nicht ratsam sich auf Null runterzufahren - Ein gutes Restgefühl darf bleiben und nochmal: Prüfungsangst fühlt sich nicht gut an, falls du nun zweifeln solltest, was du hast.
Prüfungsangst Adé.
Die einfachste Methode, die früher gerne genommen wurde: der Zwischenkonflikt. Man setzt einfach ein anderes Gefühl zwischen die Prüfungsangst. Schmerz eignet sich hierfür besonders gut ? . Einfach vor Beginn der Prüfung mit einem Hammer auf den Finger dreschen. Wetten, dass das Gehirn keine Zeit mehr hat für Prüfungsangst? Gut, solltst du nicht machen, den du brauchst deine Hand zum Einweisen, aber dieses Beispiel zeigt sehr schön: Prüfungsangst kommt nicht von außen, sondern entsteht in einem selbst. Wenn "sich Schmerz zufügen" nicht mehr zeitgemäß ist, was hilft dann?
Hier meine persönlichen besten Tipps:
- Fisherman's Friend
- Gedankenkontrolle
- Challenge Feeling
- zum Coach
Fischerman's Friend
Die schärfste Variante mit Beginn der Prüfung einschmeissen. Die Schärfe wird einem, ähnlich dem Schmerz mit dem Hammer - keine Zeit mehr lassen um an Aufgeregtsein und Prüfungsangst zu denken... Das Gehirn kann sich nicht gleichzeitig auf zwei Ereignisse dieser Art konzentrieren. Dank der Gewöhnung reicht mir heute ein TicTac.... der Umsatz von Fisherman's Friend ist seitdem stark eingebrochen.?
Gedankenkontrolle
Sobald man merkt, dass ein fieser Versagens-Gedanke durchs Gehirn schießt und Auslöser dafür kann alles sein: Der Hund, die Dummys, ein Zeitungsbericht, ja sogar ein Duft... sage ich mir laut: hey ich freue mich, das ist klasse, chaka... Dazu mache ich schnelle Tanz Bewegungen oder recke den Arm gen Himmel. Du könntest auch singen. Jede einzelne Tätigkeit ist positiv besetzt und sie wird den Film im Kopf, der die Angst auslöst, verändern.
Challenge Feeling
Die dritte Hilfe ist das "Challenge Feeling" - sobald man merkt, dass es jetzt schwer werden könnte, ruft man innerlich die Challenge für sich aus - das heißt, man wandelt die Problem-Einstellung in eine Herausforderung um, die man unbedingt schaffen möchte. Diese Möglichkeit der Umkehrung der Gedanken schafft, dass man sich rechtzeitig fokussieren und konzentrieren kann.
Zum Coach
Zu einem Coach zu gehen ist die professionellste Hilfe, die es gibt. Einziger Holperstein, den richtigen für sich zu finden, denn wie in jedem Bereich führen auch im Coaching viele Wege zum Ziel. Zwar finde ich es nie falsch mehrere Methoden kennenzulernen, denn am Ende bewirkt jede einzelne etwas, aber ich verstehe, dass man hier so erfolgsorientiert als möglich agieren möchte.
Was, wenn die Prüfungsangst wieder kommt?
Das ist schon fies, da hat man seiner Meinung nach alles getan, um diese loszuwerden und plötzlich überkommt es einen wieder! Und wenn das nicht schon alleine eine gemeine Nummer wäre - nein, in diesen Momenten zieht man meist auch noch alles andere mit in den Zweifel hinein. Wir Menschen sind ganz großartig im generalisieren. Was an der Stelle eine ganz schlechte Strategie ist. Viel besser ist es auszuatmen und sich zu besinnen auf die Frage: was könnte denn schlimmstenfalls passieren?
Was könnte schlimmstenfalls passieren?
Sich diese Frage zu stellen in einem Augenblick der gefühlten Ohmacht ist taff! Die Antwort darauf wird dich zum Lachen bringen und das ist gut so. Lachen und auf dem Kopf stehen, läßt keine Nervosität sprich Prüfungsangst zu. Zurück zur Frage - sollte diese nicht schon die Lage verbessern, stellen wir dich auf den Kopf ? . Was könnte schlimmstenfalls passieren?
Musst du auswandern, wenn du nicht gewinnst?
Antwort: nein
Werden alle mit den Fingern auf dich zeigen?
Antwort: nein
Wirst du deinen Hund abgeben müssen?
Antwort: nein
Wird dein Hund dich nicht mehr mögen?
Antwort: nein
Wird irgendwer sonst dich deshalb nicht mehr mögen?
Antwort: nein
Gibt es irgendeine Frage, die du hier und jetzt mit ja beantworten würdest?
Antwort: wahrscheinlich nicht
Damit du das nicht falsch verstehst, ich starte um zu gewinnen. Aber gewinnen ist bei mir deklariert. Das heißt, ich kann diesen Gedanken innerhalb einer Prüfung anpassen. Ist die Prüfung besonders leicht - weiß ich, dass ich meine Chance suchen muss. Ist die Prüfung besonders schwer, muss ich mich mehr konzentrieren und das beste rausholen - dann ist das meine Challenge.
Gehe ich in eine Prüfug und bin nicht gut vorbereitet, zieht man immer den 50:50 Joker. Geht man gut vorbereitet in eine Prüfung kann man die Aufgaben auf sich zukommen lassen, aber eines sollte klar sein, nichts in einer Prüfung mit Hund ist eine gemähte Wiese (bayrisch: a gmathe Wiesn.?) denn der Hund kann schlecht reagieren und man selbst auch.
Meine Empfehlung: Lernen Situationen (hier Aufgaben) ab- und einschätzen zu können und so gut als möglich vorbereitet auf eine Prüfung zu gehen. Und natürlich sich selbst eingestehen: hat man Prüfungsangst, also so eine, die einen blockiert? Wenn ja, dann unbedingt dagegen angehen. Suche dir deinen besten Weg raus aus der Prüfungsangst - du wirst sehen, wenn du das hier spielerisch löst (da es sich nur um ein Hobby handelt) geht irgendwo anders auch der Knoten auf... oder. Du weißt, was ich meine?
Ich gehe jetzt mal wieder trainieren... ich habe mich für eine Prüfung angemeldet, es grüßt dich Claudia von keinkoeter.de

hey, ich bin Claudia von KeinKöter. Ich schreibe Blogartikel, Podcaste und bin auf YouTube, um dir den Start in die Dummyarbeit leichter zu machen.
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